Von Harald Gaubatz


Samstag, 07.01.1995

Accra. Zeitungslektüre in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Im Daily Graphic steht: „Anthony Yeboahs Wechsel von Eintracht Frankfurt zu Leeds United für 5,8 Millionen US-Dollar Ablösesumme ist perfekt.“ Das Gehalt soll das gleiche sein wie in Frankfurt – angeblich 1,6 Millionen US-Dollar jährlich.

Die Familien von Yeboah und Sammy Kuffour, so meint Paa Kofi, sollen in Kumasi leben, wo Yeboah ein großes Haus habe.

Yeboah äußert sich im Daily Graphic überrascht über einen Artikel in Deutschland, laut dem er nie mehr bei den Black Stars spielen werde. Yeboah versichert, das nie gesagt zu haben. Er hoffe, wieder eingeladen zu werden.

Accra, eine Straße parallel zur Kwame-Avenue. In der Nähe der Disco Picadilly, in einem Hinterhof. Ein kleines Zimmer mit Bett, Schrank und einer Nähmaschine der Marke Singer, ohne Stromanschluss. Kwamena holt 20 Trikots und Hosen für die Firmen-Mannschaft ab, das Team der Möbelfabrik seiner Mutter. Alles von Hand genäht vom Taylor, der dieses Arbeitszimmer auch bewohnt. Die Kosten für den Trikotsatz betragen hundert US-Dollar.

Fünfzig Meter weiter, Richtung Meer, finden wir Downtown-Sports, einen großzügigen Shop in Anthony Yeboahs Haus. Er wird von dessen Bruder geführt.

Von Yeboahs Zeit bei Eintracht Frankfurt ist immer noch viel im Internet zu finden. Dort glänzte er zusammen mit dem in Mannheim wohlbekannten Maurizio Gaudino.

Screenshot aus: https://www.youtube.com/watch?v=6y1pRFZwTEs


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