Von Harald Gaubatz


Sonntag, 08.01.1995

Accra. Besuch des Starlets-Länderspiels in Accra, einem U17-Duell von Ghana gegen Sierra Leone. Das Stadion ist gerammelt voll, bei Eintrittspreisen von 500 Cedis für einen Stehplatz. Die überdachten Sitzplätze auf der Haupttribüne kosten bis zu 2000 Cedis, also etwas mehr als einen US-Dollar. Die Überdachung ist wichtig, wegen der Sonne.

Das Qualifikationsspiel wird live übertragen bei GBC, der Ghana Broadcasting Corporation. Im Hinspiel in Sierra Leone gab es eine 0:1-Niederlage. Diesmal landen die Starlets einen verdienten 2:0-Erfolg, der schon zur Pause feststeht. Überragender Spieler auf dem Platz: Die Nummer sechs der Gäste im zentralen defensiven Mittelfeld. Den Namen kennt niemand.

Auf der Heimfahrt suchen wir Yeboahs Haus in Accra. Wir glaubten, es im East Cantonment gefunden zu haben. In der Nähe des NAFTI, des National Film and Television Institute. Eine weiße Villa, die im Viertel nicht übermäßig bekannt zu sein scheint. Wie in Frankfurt lebt der Weltklasse-Stürmer wohl auch in der Heimat eher zurückgezogen.

Diese Einschätzung bestätigte sich ein Jahr später bei den Afrikameisterschaften in Südafrika. Bei einer Gala in Johannesburg hatte ich die Gelegenheit, mit dem Eintracht-Torjäger ins Gespräch zu kommen.

Die Starlets haben den Black Stars einiges voraus. 1991 wurden sie zum ersten Mal U17-Weltmeister. Auch die Mannschaft von 1995 holte den Titel.

Screenshot aus: https://www.youtube.com/watch?v=2Kq2fwbZulk


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