gau. "Football is comming home" war das Motto der Europameisterschaft 1996 in England, der Fußball kommt nach Hause. "Back to the roots" könnte es für den morgen beginnenden Afrika-Cup in Burkina Faso lauten, zurück zu den Wurzeln. Mit Südafrikas Luxushotels und tollen Stadien kann ein armes Land wie das ehemalige Obervolta natürlich nicht mithalten.

Trotzdem blieb dem afrikanischen Fußball-Verband gar keine andere Wahl bei der Vergabe seiner Titelkämpfe. Nelson Mandelas reiche Republik am Kap ist eben ein Einzelfall auf dem "Schwarzen Kontinent". Und es besteht kein Zweifel, daß die Einwohner des "Landes aufrechter Menschen", wie das aus der Mossi-Sprache stammende Wort Burkina zu übersetzen ist, mit viel Geduld und Improvisationsgeist die Herausforderungen des kommenden Großereignisses meistern.

Ob sich der Staat mit dem finanziellen Kraftakt allerdings auf Dauer einen Gefallen getan hat, muß bezweifelt werden. Das Geld für zwei neue Fußball-Stadien hätte man mit Sicherheit sinnvoller investieren können.

Aber hier ist auch die CAF, der afrikanische Fußball-Verband, gefragt. Wie in Europa gibt es inzwischen eine Champions-League sowie Pokalsieger- und CAF-Cup für die afrikanischen Klubmannschaften. Und seit durch die Aufstockung der Weltmeisterschaften auf 32 Mannschaften fünf afrikanische Teams an den Welttitelkämpfen teilnehmen, ist die Bedeutung des alle zwei Jahre stattfindenden Afrika-Cups im Jahr der WM weiter gesunken. Zudem geraten die Nationalmannschaften durch zwei parallel laufende Qualifikationsrunden in Terminnot.

Ein Vierjahres-Rhythmus wie in Europa würde den Wert des Titels eines Afrikameisters enorm erhöhen. Der Wettbewerb wäre folglich besser zu vermarkten und die Investitionen damit einfacher zu tätigen. Weniger könnte mehr sein.